2. DARF ICH EINEN GAST DUZEN ODER BESSER NICHT?

Ein herzliches Hallo und schön, dass Sie wieder da sind!

Tatsächlich war das auch eine elementare Frage für diesen Blog. Denn auch Sie sind jetzt irgendwie mein Gast, mein Lese-Gast, sozusagen.

Und so fragte ich mich: Soll ich Sie duzen, soll ich Dich siezen? Doch nach vielem Hin und Her war klar, dass das saloppe Du hier nichts verloren hat. Ein wenig Respekt steht auch einem Internet-Blog recht gut zu Gesicht. Und außerdem haben Sie mir noch kein Bier bezahlt und überhaupt kennen wir uns ja irgendwie noch gar nicht.

Aber wie soll das im Geschäft laufen mit Kunden, Gästen etc.? Du oder Sie? Oftmals bleibt das die Gretchenfrage. Sicher ist, dass ein „Du“ Nähe und Vertrautheit vermittelt. Springt allerdings der Funke zwischen Verkäufer und Kunde nicht sofort über, kann ein vorschnelles „Du“ schon ´mal ein Griff ins stille Örtchen sein… Überhaupt sollte man diesen Punkt am Besten individuell halten – denn zu rigide Muster engen letztlich ein.

Machen Sie es sich zum Motto: „Man darf seinen Gast duzen, wenn man sich sicher fühlt.“  Dabei spielt die Branche natürlich eine elementare Rolle. In der Handwerker-Branche mutet es eher seltsam an, wenn die Kundschaft gesiezt wird. Wenn ein Bankangestellter seine Kundschaft duzt, ist das wohl wenig angebracht. Dazwischen gibt es aber sehr viele Bereiche, wo man selbst Herr/in über die „Du/Sie-Frage“ ist – gut ist, was der Kundschaft gefällt und die Verkaufszahlen nach oben bringt.

Bleiben Sie aber vor allem eines: authentisch! Ein selbstbewusster frech-sympathischer Mensch kann sich das saloppe Du vielleicht erlauben – macht dasselbe ein schüchterner verklemmt wirkender Zeitgenosse wird ihm das möglicherweise nicht verziehen und man fragt sich, was  sich das Greenhorn erlaubt, denn der ist ja noch nicht mal trocken hinter den Ohren – schnell steckt man in der „Lümmel-Schublade“.

Da haben´s die englischen Muttersprachler halt leicht – „you can say you to me!“ – Du/Sie – Schnickschnack – Firlefanz. Ein „you“ bleibt ein „you“ bleibt ein  „you“!

Ob Professor, Kinobesitzer, Raumpflegerin, IT-Spezialist, Gast, Kellner, Kunde, Verkäufer:

We love you all!

In diesem Sinne: bleiben Sie – passend zu Ihrem Tätigkeitsfeld – authentisch individuell!

Bis nächste Woche
Ihr Griffel